Der Langstreckenlauf
…der Langstreckenlauf gehört zur Leichtathletik. Dabei gehören alle Strecken oberhalb der englischen Meile per Definition zu den Langstrecken. Die Strecken 100, 200, 400 m bilden den Sprintbereich. Mittelstreckenläufer verausgaben sich auf 800 oder 1500 m. Je nach Streckenlänge sind die Anforderungen an den Sportler natürlich unterschiedlich. Während ein Sprinter einen großen Anteil der schnellen Muskelfasern und relativ viel Kraft mitbringt, so wird bei länger werden Strecken der Anteil an langsamen Muskelfasern, die eine höhere Menge Sauerstoff aufnehmen können immer entscheidender. Die Maximalkraft wird von der Kraftausdauer in den Hintergrund gedrängt. Und spätestens beim Marathon ist auch ein hohe mentale Stärke erforderlich!
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Bahn-, Straßen- und Crossläufen. Eine weitere Kategorie stellt der Vokslauf da. Hier kann jeder starten, ohne Vereinszugehörigkeit und ohne Startpass.
Die meisten Sportler träumen davon einmal bei den Olympischen Spielen dabei zu sein. Ein Läufer sollte dafür besonders auf den 5000 und 10000 m schnell sein, denn dies sind die beiden Bahnwettkämpfe für Langstreckler, die neben dem Marathon olympisch sind.
Muss es nicht gleich Olympia sein, kommen noch die 2000, 20.000, 25.000 und 30.000 m, sowie der Stundenlauf als Distanzen in Frage. Ist man hier gut genug, kann man seinen Namen in den Rekordlisten der IAAF lesen.
Jetzt denkt Ihr bestimmt: Wow, die hat ja Ahnung! Kann die auch so schnell laufen? Nein, keine Sorge, bei mir reicht es höchstens mal für die Rolle des Zaungastes bei Olympia. Und auch in internationalen Bestenlisten tauche ich nicht auf. Es wäre schon super mal in einer nationalen Statistik aufzutauchen. Erst einmal reicht mir aber die Landestbestenliste als Ziel 😉
Warum laufe ich überhaupt?
Ganz einfach, weil es mir einfach enormen Spaß macht und ich die Herausforderung suche, an meine Grenzen stoßen und diese verschieben möchte. Ich möchte Bestzeiten laufen ung gewinnen!
Kein Sport ist so einfach wie das Laufen. Man kann es überall und immer tun, denn Laufschuhe kann man eigentlich immer mitnehmen. Ich finde es besonders reizvoll unbekannte Orte laufend zu erkunden.Beim Laufen kann man abschalten, die Seele baumeln lassen, nachdenken, Probleme lösen, sich unterhalten, oder aber auch mal alles geben und sich richtig quälen. HInterher stolz sein.
Das Laufen hat zahlreiche positive Einflüsse auf die Gesundheit, die ich hier jetzt nicht alle aufzählen möchte, sonst liest eh niemand den ganzen Artikel. Das Laufen ist eingentlich die Sportart, bei der man am meisten Kalorien pro Zeit verbrennt. Das Laufen ist also auch immer für ein gutes Gewissen gut, wenn das Essen mal wieder so lecker ist, oder man im Sommer an einer Eisdiele vorbei kommt. Nein, ambitionierte Langstreckler brauchen kein schlechtes Gewissen zu haben, das sind ja meist eh nur „Gerippe“. Trotzdem ist es unübersehbar, dass das Laufen, oder besser Joggen von immer mehr Menschen als Fitnesssportart zum Abnehmen oder generell für ein gesünderes Leben und ein höheres Wohlbefinden genutzt wird. Das ist sehr lobenswert. Hat aber meiner Meinung nach nichts mit dem Laufen als Wettkampfsport zu tun ud dem Ziel eine gewissen Strecke immer schneller zurücklegen zu können, am Besten schneller als alle anderen. Hiermit wären wir wieder beim Volkslauf. Der Volkslauf ist in erster Linie für „Gesundheitsläufer“. Vielleicht motivieren diese Läufe ja den ein oder anderen auch dazu vom Jogger zum Läufer zu werden. Die meisten Volksläufe sind nämlich leider nicht vermessen, wodurch die dort erreichten Zeiten nicht in Bestenlisten aufgenommen werden können.
Was mir auffällt ist, dass es unter den Joggern der heutigen Zeit weniger um eine gute Zeit auf einer bestimmten Strecke geht, sondern um das Durchhalten auf einer möglichst langen Strecke, z.B. Halbmarathon. Der Marathon ist dann schon wieder etwas weiter weg. Ich frag mich immer, ob das richtig und empfehlenswert ist. Mir wiederstrebt das völlig. Ich möchte eine Strecke erst in Angriff nehmen, wenn ich eine zufriedenstellendeZeit laufen kann und vor allem: wenn mein Körper dazu bereit ist. Ich glaube nicht, dass man vom Couchpotatoe innerhalb von 8 Wochen fit ist um einen Halbmarathon gut und vor allem laufend zu überstehen! Aber der Halbmarathon ist wohl gerade ziemlich modern. Ehrlich gesagt, mich nervt das ziemlich. Denn der Marathon stellt eigentlich die Königsklasse dar, die ein Läufer mal erreicht haben will. Und da kommt nun so ein Stubenhocker und meint gleich schon mal die halbe Strecke der Königsklasse zurücklegen zu müssen, ohne vorher überhaupt ein Läufer zu sein. Am Ende kommt dann eine Zeit von über 2,5 Stunden raus und ein Strecke, die mehr oder weniger gegangen als gelaufen wurde. Sicher ist es gut, dass Menschen anfangen was für ihre Gesundheit zu tun. Aber gerade dieses Beispiel nagt an der Würde eines richtigen Läuferlebens. Wobei die Frage zum gesundheitlichen Nutzen des Projekts: „Vom Sofa zum Halb- oder Marathon ohne Zwischenstation“ jetzt einmal unbeantwortet bleibt. Aber ich denke das kann ordentlich nach hinten los gehen. Ist das vielleicht ein Grund, warum die Verletzungszahlen in letzter Zeit gestiegen sind?
Laufen soll Spaß machen, man kann und soll sich auf jeden Fall mal quälen, denn das kann den Reiz erst ausmachen, neue Horizonte entdecken, aber bitte alles im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten.